Unser Geliebtes Deutschland      

Drann setze Leib und Blut,
Kraft, Macht, Gewalt und Gut,
dein Vaterland zu retten.
(Hans Sachs, 1589) 

 Dulce et decorum est pro patria mori (Horaz)

Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein!
 

An jeden Deutschen

Du sollst an Deutschlands Zukunft glauben,
an deines Volkes Aufersteh’n.
Laß diesen Glauben Dir nicht rauben,
trotz allem, allem was gescheh’n.
Und handeln sollst Du so, als hinge
von dir und deinem Tun allein
das Schicksal ab der deutschen Dinge
und die Verantwortung wär’ dein.

Johann Gottlieb Fichte (1762 - 1814)

14. Rede an die Deutsche Nation

"Ob aber jemals es uns wieder wohl gehen soll, hängt ganz allein von uns ab, und es wird sicherlich nie wieder irgendein Wohlsein an uns kommen, wenn wir nicht selbst es uns verschaffen: und insbesondere, wenn nicht jeder Einzelne unter uns in seiner Weise tut und wirket, als ob er allein sei, und als ob lediglich auf ihn das Heil der künftigen Geschlechter beruhe."

(An der Berliner Universität am 23.10.1808 als Abschluss der am 13.12.1807 begonnenen Vorlesungsreihe)


 

Zitat (Denis Sefton Delmer)

„Mit Greuelpropaganda haben wir den Krieg gewonnen. Und nun fangen wir erst richtig damit an!  Wir werden diese Greuelpropaganda fortsetzen, wir werden sie steigern, bis niemand mehr ein gutes Wort von den Deutschen annehmen wird, bis alles zerstört sein wird, was sie etwa in anderen Ländern noch an Sympathien gehabt haben, und diese selber so durcheinander geraten sein werden, dass sie nicht mehr wissen, was sie tun. Wenn das erreicht ist, wenn sie beginnen, ihr eigenes Nest zu beschmutzen, und das nicht etwa zähneknirschend, sondern in eilfertiger Bereitschaft, den Siegern gefällig zu sein, dann erst ist der Sieg vollständig. Endgültig ist er nie. Die Umerziehung bedarf sorgfältiger, unentwegter Pflege wie englischer Rasen. Nur ein Augenblick der Nachlässigkeit, und das Unkraut bricht durch, jenes unausrottbare Unkraut der geschichtlichen Wahrheit.“

Grimm: Politische Justiz - die Krankheit unserer Zeit

 

"Die deutschen Farben sind Schwarz-Rot-Gelb,
aber sie heißen Schwarz-Rot-Gold."

schwarz: 00 00 00   /   rot: FF 00 00   /   gelb:  FF CC 00

 

Schwarz-Rot-Gold
von Ferdinand Freiligrath

(Aus "Neuere politische und soziale Gedichte", 1849-51)

In Kümmernis und Dunkelheit,
Da mußten wir sie bergen!
Nun haben wir sie doch befreit,
Befreit aus ihren Särgen!
Ha, wie das blitzt und rauscht und rollt!
Hurra, du Schwarz, du Rot, du Gold!

Pulver ist schwarz,
Blut ist rot,
Golden flackert die Flamme!

Das ist das alte Reichspanier,
Das sind die alten Farben!
Darunter haun und holen wir
Uns bald wohl junge Narben!
Denn erst der Anfang ist gemacht,
Noch steht bevor die letzte Schlacht!

Pulver ist schwarz,
Blut ist rot,
Golden flackert die Flamme!

Ja, die das Banner ihr gestickt,
Ihr Jungfern unverdrossen,
Derweil am Feuer wir gebückt
Uns Flintenkugeln gossen:
Nicht, wo man singt nur oder tanzt,
Geschwungen sei's und aufgepflanzt! -

Pulver ist schwarz,
Blut ist rot,
Golden flackert die Flamme!

Denn das ist noch die Freiheit nicht,
Die Deutschland muß begnaden,
Wenn eine Stadt in Waffen spricht
Und hinter Barrikaden:
»Kurfürst, verzeih! Sonst - hüte dich! -
Sonst werden wir - - großherzoglich!«

Pulver ist schwarz,
Blut ist rot,
Golden flackert die Flamme!

Das ist noch lang die Freiheit nicht,
Die ungeteilte, ganze,
Wenn man ein Zeughaustor erbricht,
Und Schwert sich nimmt und Lanze;
Sodann ein Weniges sie schwingt,
Und - folgsamlich zurück sie bringt!

Pulver ist schwarz,
Blut ist rot,
Golden flackert die Flamme!

Das ist noch lang die Freiheit nicht,
Wenn ihr an Brockhaus' Glase
Ausübt ein klirrend Strafgericht
Ob einer Dresdner Nase!
Was liegt euch an dem Sosius?
Drauf: - in die Hofburg Stein und Schuß!

Pulver ist schwarz,
Blut ist rot,
Golden flackert die Flamme!

Das ist noch lang die Freiheit nicht,
Wenn man, statt mit Patronen,
Mit keiner andern Waffe ficht,
Als mit Petitionen!
Du lieber Gott: - Petitioniert!
Parlamentiert, illuminiert!

Pulver ist schwarz,
Blut ist rot,
Golden flackert die Flamme!

Das ist noch lang die Freiheit nicht,
Sein Recht als Gnade nehmen
Von Buben, die zu Recht und Pflicht
Aus Furcht nur sich bequemen!
Auch nicht: daß, die ihr gründlich haßt,
Ihr dennoch auf den Thronen laßt!

Pulver ist schwarz,
Blut ist rot,
Golden flackert die Flamme!

Die Freiheit ist die Nation,
Ist aller gleich Gebieten!
Die Freiheit ist die Auktion
Von dreißig Fürstenhüten!
Die Freiheit ist die Republik!
Und abermals: die Republik!

Pulver ist schwarz,
Blut ist rot,
Golden flackert die Flamme!

Die eine deutsche Republik,
Die mußt du noch erfliegen!
Mußt jeden Strick und Galgenstrick
Dreifarbig noch besiegen!
Das ist der große letzte Strauß -
Flieg aus, du deutsch Panier, flieg aus!

Pulver ist schwarz,
Blut ist rot,
Golden flackert die Flamme!

Zum Kampfe denn, zum Kampfe jetzt!
Der Kampf nur gibt dir Weihe!
Und kehrst du rauchig und zerfetzt,
So stickt man dich aufs neue!
Nicht wahr, ihr deutschen Jungfräulein?
Hurra, das wird ein Sticken sein!

Pulver ist schwarz,
Blut ist rot,
Golden flackert die Flamme!

Und der das Lied für euch erfand
In einer dieser Nächte,
Der wollte, daß ein Musikant
Es bald in Noten brächte!
Heißt das: ein rechter Musikant!
Dann kläng' es hell durchs deutsche Land:

Pulver ist schwarz,
Blut ist rot,
Golden flackert die Flamme!



London, 17. März 1848

 

Wach auf, wach auf, du deutsches Land!
(Anm: Vermutlich die erste deutsche Nationalhymne! Jahr 1561)


Melodie


           Gesungen

1.

Wach auf, wach auf, du deutsches Land!
Du hast genug geschlafen,
 bedenk, was Gott an dich gewandt,
 wozu er dich erschaffen.
 Bedenk, was Gott dir hat gesandt
 und dir vertraut sein höchstes Pfand,
 drum magst du wohl aufwachen.

2.
Gott hat dich, deutsches Volk, geehrt 
mit seinem Wort der Gnaden,
groß Hilf und Kraft dir auch beschert, 
Elend und Not zu tragen, 
viel Feind, groß Not und Haßgeschrei.
Tritt an und fürcht ihr keinerlei!
Die Rott wirst du zerschlagen.

3.
 Gott hat dich, Deutschland, hoch geehrt
 mit seinem Wort der Gnaden,
 ein großes Licht dir auch beschert
 und hat dich lassen laden
 zu seinem Reich, welchs ewig ist,
 dazu du denn geladen bist,
 will heilen deinen Schaden. 

4.
 Gott hat dir Christum, seinen Sohn,
 die Wahrheit und das Leben,
 sein liebes Evangelium
 aus lauter Gnad gegeben;
 denn Christus ist allein der Mann,
 der für der Welt Sünd gnug getan,
 kein Werk hilft sonst daneben.

5.
 Für solche Gnad und Güte groß
 sollst du Gott billig danken,
 nicht laufen aus seim Gnadenschoß,
 von seinem Wort nicht wanken,
 dich halten, wie sein Wort dich lehrt,
 dadurch wird Gottes Reich gemehrt,
 geholfen auch den Kranken.

6.
 Du solltest bringen gute Frucht,
 so du recht gläubig wärest,
 in Lieb und Treu, in Scham und Zucht,
 wie du solchs selbst begehrest,
 in Gottes Furcht dich halten fein
 und suchen Gottes Ehr allein,
 daß du niemand beschwerest.

7.
 Die Wahrheit wird jetzt unterdrückt,
 will niemand Wahrheit hören;
 die Lüge wird gar fein geschmückt,
 man hilft ihr oft mit Schwören;
 dadurch wird Gottes Wort veracht’,
 die Wahrheit höhnisch auch verlacht,
 die Lüge tut man ehren. 

8.
 Wach auf, Deutschland, ‘s ist hohe Zeit,
 du wirst sonst übereilet,
 die Straf dir auf dem Halse leit,
 ob sich’s gleich jetzt verweilet.
 Fürwahr, die Axt ist angesetzt
 und auch zum Hieb sehr scharf gewetzt,
 was gilt’s, ob sie dein fehlet.

9.
 Gott warnet täglich für und für,
 das zeugen seine Zeichen,
 denn Gottes Straf ist vor der Tür;
 Deutschland, laß dich erweichen,
 tu rechte Buße in der Zeit,
 weil Gott dir noch sein Gnad anbeut
 und tut sein Hand dir reichen.

10.
 Das helfe Gott uns allen gleich,
 daß wir von Sünden lassen,
 und führe uns zu seinem Reich,
 daß wir das Unrecht hassen.
 Herr Jesu Christe, hilf uns nu’
 und gib uns deinen Geist dazu,
 daß wir dein Warnung fassen.

  Johann Walter        * 1561 (*1496  - 25.3.1570)

Auf, auf, wer deutsche Freiheit liebet
Martin Opitz

 Auf, auf, wer deutsche Freiheit liebet,
 Wer Lust für Gott zu fechten hat;
 Der Schein, den mancher von sich giebet
 Verbringet keine Rittertat.

 Wann Fug und Ursach ist zu brechen,
 Wann Feind nicht Freund mehr bleiben kann,
 Da muß man nur vom Sehen sprechen,
 Da zeigt das Herze seinen Mann.

 Laß die von ihren Kräften sagen
 Die schwach und bloß von Tugend sind:
 Mit Trotzen wird man Bienen jagen,
 Ein Sinn von Ehren der gewinnt.

 Wie groß und stark der Feind sich mache,
 Wie hoch er schwinge Mut und Schwerdt,
 So glaube doch die gute Sache
 Ist hunderttausend Köpfe wert.

 Der muß nicht eben allzeit siegen
 Bei dem der Köpfe Menge steht;
 Der pfleget mehr den Preis zu bringen
 Dem Billigkeit zu Herzen geht,

 Und der mit redlichem Gewissen
 Für Gott und für das Vaterland
 Für Gott der ihn es läßt genießen
 Zu fechten geht mit strenger Hand.

 So vieler Städte schwache Sinnen,
 So vieler Herzen Wankelmut,
 Die List, der Abfall, das Beginnen
 Sind freilich wohl nicht allzugut:

 Doch, Obst das bald von Bäumen gehet,
 Das taugt gemeiniglich nicht viel;
 Ich denke was im Liede stehet;
 Laß fahren was nicht bleiben will.

 Was kann der stolze Feind dir rauben;
 Dein Hab und Gut bleibt doch allhier;
 Geh aber du ihm auf die Hauben,
 Und brich ihm seinen Hals dafür.

 Auf, auf, ihr Brüder; in Quartieren
 Bekriegt man mehrmahls nur den Wein:
 Des Feindes Blut im Siege führen,
 Dieß wird die beste Beute sein.
 


Das Deutschland-Lied

 Seitenanfang

Schwarz-Rot-Gold ist die ältere Fahne Deutschlands. Die Farben haben ihren Ursprung in den Uniformen des Lützower Freikorps. Dieses Freiwilligenkorps kämpfte unter dem preußischen Major Adolf von Lützow 1813 gegen die napoleonische Fremdherrschaft in Deutschland. Die Uniformen bestanden aus schwarz gefärbten Zivilröcken, roten Aufschlägen und goldenen Knöpfen. Am 17. Juni 1813 geriet die Truppe der "Schwarzen Jäger" bei Kitzen (nahe Leipzig) in einen Hinterhalt der Franzosen und wurde fast völlig aufgerieben. Am 12. Juni 1815 gründeten sieben Studenten, die im Lützower Freikorps gedient hatten, zusammen mit anderen national gesinnten Studenten die Burschenschaft zu Jena ("Ehre, Freiheit, Vaterland"). Diese sieben Studenten wählten die Farben Schwarz, Rot und Gold zu den Farben der Burschenschaft. In der Verfassungsurkunde heißt es dazu: "Eingedenk, dass bei Wartburgfest 1817 den jugendlichen Freuden auch stets der Ernst des Lebens zu bedenken sei, bestimmen sie Rot und Schwarz zu den Farben ihres Paniers". Anlässlich des vierten Jahrestages der Völkerschlacht bei Leipzig, dem 18. Oktober 1817, zogen etwa 500 Studenten der Burschenschaft und einige Professoren aus vielen deutschen Staaten unter der Losung "Nur im Ganzen ist Heil", mit der rot-schwarz-roten Fahne (golden waren lediglich die Fransen) auf die Wartburg bei Eisenach (Wartburgfest), um für Freiheit und ein einheitliches Reich zu demonstrieren. Vom 27.05 bis zum 30.05.1832 demonstrieren 30.000 Teilnehmer auf dem Hambacher Fest für nationale und demokratische Ziele und führten erstmals eine schwarz-rot-goldene Fahne mit sich. Die Inschrift im mittleren roten Teil "Deutschlands Wiedergeburt" machte das Ziel der Beteiligten deutlich, die Errichtung eines deutschen Nationalstaates. Am 18. Mai 1848 zogen die Abgeordneten der ersten Deutschen Nationalversammlung, die erste deutsche Volksvertretung überhaupt, in die Frankfurter Paulskirche ein. Am 13. November 1848 wurde Schwarz-Rot-Gold im Reichsgesetzblatt als deutsche Flagge verkündet. Auch dienten die Farben als Flagge der Deutschen Bundesmarine 1848 - 1852. Im Deutschen Krieg von 1866 kämpften Österreich und seine Verbündeten auch unter der schwarz-rot-goldnen Fahne gegen Preußen und seine Alliierten. Schwarz-Rot-Gold steht heute als Sinnbild für die deutsche Demokratie, jedoch auch der Bund der Deutschen in der Donaumonarchie Österreich-Ungarn pflegte Schwarz-Rot-Gold als seine Farben. Im Deutschen Reich waren sie bis 1918 die Landesfarben der Fürstentümer Waldeck, Reuß Jüngere Linie und Reuß ältere Linie. 1919 (bis 1933) wurde Schwarz-Rot-Gold wieder zur Nationalflagge Deutschlands. Die neue sozialdemokratische Regierung wählte ganz bewusst die alten Farben Schwarz-Rot-Gold für die erste deutsche Republik, um auch symbolhaft mit dem alten System zu brechen. Gleichzeitig sollte es dem beitrittwilligen "Deutsch- Österreich" leicht gemacht werden, sich unter dieser Fahne mit dem Deutschen Reich zu vereinigen. Seit 1949 ist sie die Nationalflagge Deutschlands (BRD und DDR). Schwarz und Gold waren auch die Farben des alten Reiches, jedoch ist eine heraldische Verbindung daraus wahrscheinlich nicht abzuleiten. Die alten Reichsfarben galten in Österreich-Ungarn bis 1918.  www.deutsche-schutzgebiete.de/flaggen.htm 

Seitenanfang

SCHWARZ - WEISS - ROT      
 

aus SCHWARZ - WEISS und WEISS - ROT entstanden.

 

Schwarz-Weiß-Rot  Heutzutage wird Bismarck immer wieder gerne unterstellt, seine antidemokratische Gesinnung sei die Ursache für die Ablehnung von Schwarz-Rot-Gold. Der eigentliche Grund ist aber im Deutschen Krieg von 1866 zu finden, denn hier kämpften die Korps des Deutschen Bundes unter Führung Österreichs unter diesen alten deutschen Farben. Verständlich also, wenn Bismarck nicht die Kriegsflagge der Gegner Preußens zur neuen Flagge des Norddeutschen Bundes machen wollte und sich für Schwarz-Weiß-Rot entschied. Diese neue Flagge entstand 1867 aus den Farben Preußens (schwarz-weiß) und denen der norddeutschen Städte und Länder, sowie aus Tradition zur alten Flagge der Hansestädte (weiß-rot) als Flagge des Norddeutschen Bundes. Schon im Deutsch-Französischen Krieg kämpften die Soldaten des Norddeutschen Bundes unter dieser neuen Fahne und hissten sie u. a. am 19. Januar 1871 auf dem eroberten Fort Vanves vor Paris. Nach der Ausrufung des Deutschen Reichs wurde sie Reichsflagge und blieb es bis 1919. Die Bevölkerung des Deutschen Kaiserreiches identifizierte sich sehr stark mit diesen Farben und besangen sie in zahlreichen patriotischen Liedern, war doch der alte Wunsch nach einem einheitlichen Reich nun endlich verwirklicht. Die Freude und der Stolz, den alten Rivalen Frankreich besiegt zu haben, die neu gewonnene Stärke und Größe, prägte auch die Beziehung zu den nationalen Symbolen des Deutschen Kaiserreichs. Der Erwerb von Kolonien wurde stets durch das Hissen der Reichsfahne symbolisiert und ist auf zahlreichen Gemälden und Fotos dokumentiert. 1914 zogen Hunderttausende von Freiwilligen unter der Schwarz-Weiß-Roten Fahne mit Begeisterung in den Krieg, von dem viele glaubten, wenn die Herbstblätter fielen, würde man wieder zu Hause sein. Dessen Schrecknisse konnte man sich noch nicht so recht vorstellen. Die Feinde, davon waren die Deutschen überzeugt, hatten dem Deutschen Reich diesen Krieg aufgezwungen. Doch sie sollten die Deutschen schon kennen lernen. Unzählige Berichte und Bilder aus jenen Tagen schildern patriotische Taten deutscher Soldaten unter des Kaiserreichs Flagge. Viele von denen, deren Kameraden auf den Schlachtfeldern des Weltkrieges so sinnlos starben, verstanden Ende 1918 nicht warum genau diese Farben, für die sie so lange gekämpft hatten, nicht mehr die Fahne des Deutschen Reichs bleiben sollte. Die neue sozialdemokratische Regierung wählte ganz bewusst die alten Farben Schwarz-Rot-Gold für die erste deutsche Republik, um auch symbolhaft mit dem alten System zu brechen. Gleichzeitig sollte es dem beitrittwilligen "Deutsch - Österreich" leicht gemacht werden, sich unter dieser Fahne mit dem Deutschen Reich zu vereinigen, denn auch der Bund der Deutschen in Österreich-Ungarn pflege Schwarz-Rot-Gold als seine Farben. Während der gesamten Zeit der Weimarer Republik (1918 - 1933) tobte ein heftiger Flaggenstreit. Schwarz-Weiß-Rot blieb Handelsflagge der Weimarer Republik und durch Hindenburgs Flaggenverordnung von 1926 wurde sie zusätzliche Flagge der deutschen Auslandsvertretungen des Deutschen Reiches (Weimarer Republik). Anfänglich wurde sie auch im III. Reich als Nationalflagge zusammen mit der Hakenkreuzfahne bis 1935 wieder verwendet (Regelung der Flaggenhissung vom 12. März 1933). Ihr Image ist heute dadurch und durch den Missbrauch bei rechtsradikalen Aufmärschen stark belastet.

 

Seitenanfang

Der Svastika: 

Im Deutschen sind Swastika und Hakenkreuz die gebräuchlichen Namen; weiter gibt es den Begriff „Sonnenrad“ und die heute nicht mehr gebrauchte Bezeichnung „Winkelmaßkreuz“. Das Hakenkreuz (crux gammata oder Gammadion, weil aus vier umgekehrten Haken – dem griechischen Buchstaben Gamma – bestehend) ist ein sehr altes Sonnenzeichen und eines der ältesten Symbole der Menschheit. Vielerorts wird es als Sonnensymbol, oftmals auch als Symbol der Sonnenbewegung aufgefasst und im übertragenen Sinne als Zeichen des Lebens und der Wiedergeburt.
 

Die Swastika hat zahlreiche Nebenformen. Die Endungen können nach rechts oder nach links führen. In vielen Formen ist die Swastika rund und nicht rechteckig. Viele Nebenformen haben eigene Bedeutungen. So nennt man das nach links gewendete Hakenkreuz in Indien Sauastika und es bedeutet Nacht, Unheil und Tod. Unterschieden werden beide Formen in Indien auch durch ihre Farbe. Die Swastika wird rot dargestellt als Zeichen für den Osten (Sonnenaufgang bzw. im übertragenen Sinne Hoffnung), während die Sauastika blau dargestellt wird (blau als Zeichen des Westens also des Sonnenuntergangs bzw. des Niedergangs).


Ein Sanskrit-Wort mit der Bedeutung 'Wohlergehen', 'Gutes verheißend' - das immerwährende Symbol von gutem Geschick, das in der Wiege von alten Kulturen in Indien, China und Japan und den beiden Teilen Amerikas zu finden war, ebenso in Griechenland und Rom (die frühen Christen eingeschlossen). In Skandinavien war es Thors Hammer und in Indien Vishnus Wurfscheibe und das Kreuz der Jaina. Im Buddhismus drückt es 'das Rad des Gesetzes' aus. Der Svastika ist das Symbol der Evolution und der ewigen Bewegung und bezeichnet daher die sich ständig drehende 'Mühle der Götter', in deren Mittelpunkt die Seele ist, während die gebeugten Arme auf die endlose Drehung der Lebensräder durch das universale Dasein hinweisen. Wenn wir die Fotos von weit entfernten spiralförmigen Galaxien betrachten, sind wir erstaunt zu sehen, dass sie in ihrer kreisenden Bewegung deutlich Svastikas ähnlich sind.

  http://www.8-pfad.de/theosophie/glII_619.htm

Das Lied der Deutschen

Entstehung:
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben schrieb dieses Lied 1841 auf der damals britischen Nordseeinsel Helgoland. Hoffmann war Professor für Germanistik an der Universität Breslau. Er war ein liberaler Demokrat und setzte sich für die Einheit Deutschlands ein, was sich in seiner patriotischen und burschenschaftlich-demokratischen Lyrik zeigt. Denn Hoffmann war Mitglied der Göttinger und Bonner Burschenschaft. Er wurde seiner Professur enthoben und des Landes verwiesen.

Historischer Hintergrund:
Im Exil auf Helgoland war er voll Sehnsucht nach seinem Vaterland, das es eigentlich seit 1806 nicht mehr gab, denn der 1815 geschaffene Deutsche Bund war ein autoritärer Polizeistaat von Metternichs Gnaden, mit Wien als Hauptstadt. Da aber keine Ansätze zu einer echten Einigung getroffen worden waren, wurde der Wunsch nach einem einigen Vaterland das zentrale Anliegen der fortschrittlichen Kreise, speziell der Burschenschaft. Das Wartburgfest 1817 und das Hambacher Fest 1832 zeigten diese Forderungen deutlich. Das Lied Hoffmann von Fallerslebens war das Bekenntnislied des nationalen Lagers schon vor und während des Bismarckreiches, wurde vom sozialdemokratischen Reichspräsidenten Friedrich Ebert 1922 zur offiziellen deutschen Nationalhymne erklärt und in diesem Rang in der Bundesrepublik Deutschland am 6. Mai 1952 bestätigt; bei Anlässen von Staats wegen soll die dritte Strophe intoniert werden. Die Aufständischen des 17. Juni 1953 stimmten "Deutschland, Deutschland über alles" an, als sie mit schwarz-rot-goldenen Fahnen zum Brandenburger Tor marschierten. Unvermindert gilt das Wort des großen Patrioten Friedrich Ebert aus Anlaß der Verkündung des Deutschlandliedes als Nationalhymne am 11. August 1922: "So wie einst der Dichter, so lieben wir heute Deutschland über alles!"

Textverständnis:
Hoffmann war also voller Sorge um des Vaterlandes Schicksal und erfüllt vom Wunsch nach einem demokratischen, freien und geeinten Deutschland. Deshalb ging ihm „Deutschland über alles". Dies ist also kein Hochmut, keine Überheblichkeit, keine imperialistische Gesinnung oder gar Herrschaftsanspruch. Es ist der ehrlich Wunsch nach Überwindung alles Trennenden und nach Einigung. Von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt reichten damals die Grenzen des Deutschen Bundes, in dem Menschen lebten, die trotz mannigfaltiger stammesunterschiedlicher Eigenarten Deutsche waren. Die südliche Grenze des deutschen Raumes bildete das Land Tirol, im Lied erwähnt durch den Fluß Etsch; denn damals reicht Österreich bis zum Gardasee. Reif und Rofreit (heute Riva und Rovereto) waren österreichische Städte. Einigkeit und Recht und Freiheit sollten die Grundsäulen eines neuen gesamtdeutschen parlamentarischen Vaterlandes sein: die alten burschenschaftlichen Ideale, die schon am Wartburgfest 1817 erhoben waren!

Melodie:
Hoffmann wählte dazu die Melodie der vom Österreicher Joseph Haydn geschaffenen Kaiserhymne: „Gott erhalte Franz den Kaiser, unsern guten Kaiser Franz", der sich auf den in Wien residierenden Römisch-Deutschen Kaiser Franz II. bezog. Dieser war der letzte deutsche Lothringer-Habsburgerkaiser. Haydn hatte mit dieser Melodie eine der schönsten Hymnen der Welt geschaffen, von der er selbst sagte: Ich spiele das Lied an jedem Morgen und oft habe ich Trost und Ergehung daraus genommen, in den Tagen der Unruhe -
Mir ist herzlich wohl, wenn ich es spiele, und noch eine Weile nachher.

Weitere Entwicklung:
* 1848 wurde es bei der Freiheitlichen Revolution von den Teilnehmern der Frankfurter Paulskirchenversammlung begeistert gesungen.
*  1848 tönt es von der Straße herein, als der Deutsche Reichsverweser Erzherzog Johann von Österreich die Thronrede bei der Eröffnung des Reichstages in der Winterreitschule der Wiener Hofburg hält.
*  1871 wurde es bei der Reichsgründung nicht zur Hymne erkoren, was Hoffmann enttäuschte.
* 1914 wurde es beim Kriegsausbruch in Wien begeistert gesungen: von allen Bevölkerungsteilen und von allen Parteien, auch von den Sozialdemokraten.
*  1922 wurde es zur Hymne der Weimarer Republik ernannt.
* 18.2.1930: Der sozialdemokratische Stadtschulrat für Wien anläßlich der Einführung der Kernstock-Hymne: „Eine der schönsten Melodien Haydns wurde in den ersten Jahren der Republik in den Wiener Schulen weniger geübt. […] Der schönen österreichischen Melodie hat auch Hoffmann von Fallersleben einen Text unterlegt, der als ,Deutschlandlied' der gefühlsmäßige und auch der offizielle Ausdruck des Einheitsbewusstseins des gesamten deutschen Volkes ist. Wir haben als Österreicher und als Deutsche allen Grund, unserer Jugend das Deutschlandlied mit dem Text von Hoffmann von Fallersleben […] näher zu bringen. Der Stadtschulrat erwartet, daß dieses Lied in allen Schulen geübt und bei geeigneten Anlässen gesungen wird, um so die nationale und republikanische Erziehung der Jugend zu fördern."
* 1933 wurde nur die 1. Strophe von den Nazis zu einem Vorspann für das Horst-Wessel-Lied erniedrigt. Die 2. Strophe mit ihrer romantischen Verherrlichung paßte nicht in das Konzept des revolutionären Sozialismus. Und die 3. Strophe stieß wegen ihres demokratischen Gehaltes auf Ablehnung dieses Unrechtsstaates.
* 1952 wurde das ganze Lied Hymne des neuen Teilstaates, der Bundesrepublik Deutschland.
* 17.6.1953: Beim Volksaufstand in der DDR gegen die sozialistische Herrschaft wurde es gesungen, die Massen forderten Einigkeit und Recht und Freiheit. Das Lied wurde in der DDR verboten: „Das Lied gefährdet die ideologischen Grundlagen der DDR".
* 1989 wurde es spontan im Deutschen Bundestag beim Eintreffen der Nachricht vom Fall der Berliner Mauer gesungen, nur einige Abgeordnete der Grünen flüchteten verstört aus dem Plenarsaal und zeigten damit erschreckend offen ihre undemokratische Haltung.
* 1991 wurde die 3. Strophe Hymne der Bundesrepublik Deutschland ("Hymne light").

Vergleich mit anderen Hymnen:
Jede Dichtung muß man aus der Zeit der Entstehung erklären. Andere Hymnen enthalten oft recht kräftige Formulierungen, z. B.:
französische Marseillaise:
"... das unreine Blut möge unsere Ackerfurchen tränken ..."
USA:
"... Handgranatenblitze und grellrote Raketen bezeugen durch die Nacht, daß unsere Flagge noch weht ..."

Warum protestiert eigentlich niemand gegen die militanten Teile dieser Hymnen und verlangt deren Umdichtung? Nun, weil diese Hymnen ebenso wenig Aufrufe zu Mord und Kriegslust sind, wie das Lied der Deutschen imperialistische oder chauvinistische Ideen enthält. Hoffmanns Lied der Deutschen ist kein Lied der Macht und des Chauvinismus; es ist ein Lied der Innigkeit und der Sehnsucht. Wir Burschenschafter aus Österreich achten dieses Lied und wollen und dürfen es in allen Strophen singen, so wie es der Dichter gemeint hat, nicht als Nationalhymne, sondern als ein Lied, das einer der unseren geschrieben hat. Es ist und bleibt unser Lied, das ganze Lied! Es ist das Lied der Deutschen, und gehört zu unserem Selbstverständnis als Burschenschafter!

 

Seitenanfang

"süß ist's und ehrenvoll,
fürs Vaterland zu sterben"
 
"Dulce et decorum est pro patria mori:
mors et fugacem persequitur virum
nec parcit inbellis iuventae
poplitibus timidove tergo."
 
"How sweet and lovely it is to die for your country:
Death pursues even the man who flees
Nor spares the hamstrings or cowardly backs
Of battle-shy youths."